Viele Branchen haben unter Corona gelitten. Aber die Paketdienste gehörten definitiv nicht dazu. Die haben in 2020 fast 2,3 Mrd. Sendungen von den Onlinehändlern zu den Kunden gefahren, 370 Mio. oder fast 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 2010 waren es gerade einmal 810 Mio. Paketlieferungen.
Der Handelsverband Deutschland hat jetzt in Kooperation von IFH Köln, der KE-Consult und dem Bundesverband Paket & Express-Logistik die neuesten Zahlen zur Entwicklung des Onlinehandels vorgelegt. So stieg der Umsatz der Internetanbieter im Jahr 2020 auf 72,8 Mrd. Euro, 13,6 Mrd. oder 23 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Für das laufende Jahr wird ein Umsatz von über 87 Mrd. Euro erwartet. Zur Einordnung: Eine Dekade zuvor, im Jahr 2010, lag der Umsatz des Onlinehandels noch bei 20 Mrd. Euro. Der gesamte Einzelhandel in Deutschland bilanzierte laut dem Statistischen Bundesamt in 2020 einen Umsatz von rund 580 Mrd. Euro.
Fast 70 Prozent der über 14-Jährigen in Deutschland shoppen mittlerweile mehr oder weniger regelmäßig online. Pro Jahr kommen pro Kopf mittlerweile fast 40 Sendungen an – die Retouren nicht mitgezählt. Pro Bestellung ermittelten die Paketlogistiker 1,14 Sendungen.
Der Durchschnittsumsatz lag in 2020 bei 47,50 Euro je Bestellung. Das summierte sich übers Jahr auf rund 1.720 Euro je Onlineshopper. Spannend dabei: Der Gesamtumsatz und die Zahl der Sendungen kletterten 2020 stark nach oben, der Umsatz je Online-Order blieb jedoch nahezu gleich. Zehn Jahre zuvor lag der Durchschnittsumsatz je Online-Paket noch bei rund 29 Euro.
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Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © seanlockephotography – adobe stock