Durch Corona sind viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter in die Kurzarbeit geraten. Mittlerweile gehen die Zahlen wieder zurück, allerdings nur langsam, wie jetzt das ifo Institut (Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München) festgestellt hat. Laut der ifo Konjunkturumfrage waren noch 42 Prozent der teilnehmenden Unternehmen in Kurzarbeit. Im Mai waren es noch 53 Prozent.
Die Industrie ist immer noch stark von der Corona-Krise betroffen. Im Juli hatten noch 57 Prozent der Unternehmen in Deutschland Kurzarbeit angemeldet, das sind 7 Prozent weniger als im Mai. Der Handel und auch Dienstleister konnten einen etwas stärkeren Rückgang verzeichnen. Bei Dienstleistern waren im Mai noch 47 Prozent, im Juli nur noch 39 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit. Der Handel hat sich nach dem Lockdown anscheinend etwas erholt und kam so von 55 Prozent im Mai runter auf 31 Prozent im Juli.
Unterschiede in den verschiedenen Branchen
In den einzelnen Bereichen unterscheiden sich die Werte allerdings nochmal massiv. Der Durchschnittswert in der Industrie beträgt zwar 57 Prozent im Juli, bei Metallerzeugern sieht es mit 80,8 Prozent der Unternehmen in Kurzarbeit etwas anders aus. Auch die Hersteller von Bekleidung mit 78,3 Prozent liegen weit über dem Durchschnittswert. Ebenfalls stark betroffen ist nach wie vor die Autoindustrie mit 67,7 Prozent der Unternehmen in Kurzarbeit. Kein Vergleich zur Chemie mit 33,2 Prozent, Herstellern von Nahrungsmitteln mit 16,7 Prozent oder der Pharmazie mit 0,6 Prozent.
Reisebüros leiden besonders
Besonders hart trifft es die Reisebüros und -veranstalter mit 89,2 Prozent. Auch Hotels mit 83,3 Prozent in Kurzarbeit kämpfen noch mit den Corona-Auswirkungen. Durch fehlende Veranstaltungen leiden auch Kreative und Künstler, sodass sich 81,4 Prozent der Unternehmen in Kurzarbeit befinden. Die Gastronomie erholt sich zwar augenscheinlich, dennoch sind auch dort noch 73,9 Prozent der Restaurants und Bars nicht wieder voll beschäftigt. Ähnlich sieht es mit 80,6 Prozent bei Vermittlern von Arbeitskräften aus.
Es gibt aber auch Branchen die mit verhältnismäßig wenig Kurzarbeit zurecht gekommen sind. Dazu gehört die Finanz- und Versicherungsbranche mit 6,4 Prozent, die Immobilienbranche mit 6,2 Prozent und Telekommunikationsanbieter mit 6,1 Prozent.
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