Immobilienfinanzierung: Konzept schlägt Kondition – Experte rät, vor der Suche über Geld zu sprechen
Die eigenen vier Wände sind für viele Menschen der größte Wunsch im Leben. Der Gedanke daran ist mit starken Emotionen verbunden – eine sichere Burg für die Familie, eine gute Altersvorsorge und oft auch ein Statussymbol. Mit dem historischen Zinstief scheint die eigene Immobilie für immer mehr Menschen erreichbar. Aber ist sie das wirklich?
„Lang anhaltend niedrige Zinsen steigern die Nachfrage. Und beides treibt die Preise für Immobilien in die Höhe“, weiß Kai Wegner, Leiter des Baufinanzierungsteams der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford. Der 46-Jährige kennt den Markt ebenso gut wie die Wünsche seiner Kunden. Manche treibt die Ungeduld, sie suchen erst die Immobilie und dann verzweifelt jemanden, der ihren Immobilienkauf finanziert. Anders geht es besser: „Vor der Suche nach einer Immobilie sollte man sich intensiv beraten lassen, wie viel Haus ich mir leisten kann.“
Neubau-Einfamilienhäuser kosten einschließlich Grundstück und Kaufnebenkosten schnell mal eine halbe Million Euro. Fällig sind dann nicht nur die Zinsen, sondern auch ein Tilgungsbeitrag alle vier Wochen. „500.000 Euro Darlehen fordern eine Monatsrate zwischen 1.500 und 2.000 Euro. Das können fast nur Haushalte mit zwei Gutverdienern“, so Wegner. Wer kein oder kaum Eigenkapital hat und höchstens 1.000 Euro monatlich entbehren kann, sollte lieber nach einer Wohnung oder einer Gebrauchtimmobilie schauen.
Vor der Immobiliensuche sollte immer der Besuch bei einem seriösen Baufinanzierungsberater stehen. „Zuerst klären wir die individuelle Lebenssituation und ermitteln, wie viel Geld pro Monat für ein Darlehen zur Verfügung steht.“ Daraus ergibt sich – multipliziert über eine Höchstlaufzeit bis zur Rente – eine maximal mögliche Finanzierungssumme. Erklärt wird auch, wie sich die Kaufkosten zusammensetzen. Denn neben dem reinen Kaufpreis sind auch noch Notar- und Gerichtskosten, die Grunderwerbsteuer (NRW 6,5 %, Niedersachsen 5 %) sowie gegebenenfalls eine Maklerprovision fällig. „So weiß man vor der Suche, was man sich leisten kann.“
Haben die Kaufinteressenten eine Immobilie gefunden und mündlich zugesagt, bietet die Volksbank an, einen Gutachter auszusenden. Der prüft, ob der Kaufpreis angemessen oder vielleicht viel zu hoch ist. Ist alles o. k., kann man danach getrost zum Notar gehen. Für die Unterschrift unter den Kreditvertrag ist danach Zeit – gerade wenn das Finanzierungskonzept schon vorher steht.
Doch wie sieht eine gute Immobilienfinanzierung aus? „Am Ende zählt nicht der niedrigste Zinssatz, sondern das beste Finanzierungskonzept“, sagt Kai Wegner. Eine gute Finanzierung bestehe aus mindestens drei Bausteinen, davon ist bei Neubauten in der Regel einer ein KfW-Darlehen mit Tilgungszuschuss. Die beiden anderen stellen die Volksbank und ihre Verbundpartner: zum einen maximale Flexibilität mit hohen Sondertilgungen, zum anderen höchste Sicherheit dank niedriger Zinsen bis zum Ende der Laufzeit. Niedrige Zinsen sollten sich gerade junge Familien möglichst bis zur Rente sichern. „Fünf- oder Zehnjahresverträge sind nur für Investoren, die hoch tilgen können, die richtige Wahl“, sagt Wegner. Weil die Volksbank den Auftrag ernst nimmt, ihre Mitglieder zu fördern, wird sie demnächst einen Bauherren-Führerschein anbieten. Bei diesem Seminar lernen die künftigen Häuslebauer alle Fallstricke kennen. Dazu gehört ein tiefer Einblick in die Themen Baubeschreibung und Vertragsrecht. Beleuchtet werden auch die möglichen Folgen einer Scheidung oder das Thema Risikoabsicherung. Interessenten erhalten einen Online-Zugang und können so selbst entscheiden, wann sie die Schulung nutzen.
Die heimische Volksbank vermeidet Probleme durch eine intensive Beratung. Wegner: „Als Erfüller des größten Wunsches überwiegend jüngerer Kunden tragen wir eine hohe Verantwortung.“ Zur Beratung gehört deshalb auch eine Betrachtung der allgemeinen Lebensrisiken. Dass sein mittlerweile 14-köpfiges Team vieles richtig macht, beweisen eine hohe Weiterempfehlungsquote und die Zahlen: Allein in den vergangenen fünf Jahren ist bei der heimischen Volksbank das Volumen aller Immobilienfinanzierungen von 110 auf zuletzt 240 Millionen Euro pro Jahr gestiegen.
„Eine gute Immobilienfinanzierung besteht
aus viel mehr als dem niedrigsten Zinssatz“,
weiß Kai Wegner, Leiter Baufinanzierung bei
der Volksbank Herford-Mindener Land eG.
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Autor: Volksbank Herford-Mindener Land eG