Die Bilder von leergefegten Ostseestränden, verlassenen Biergärten in München und auf Rede liegenden Kreuzfahrtschiffen macht deutlich, wie stark die Tourismusbranche unter der Corona-Krise leidet. Mit den ersten Lockerungen nach der zweiten großen Welle wird schnell eine neue Normalität einkehren: Urlaub mit Abstand und unter Hygieneauflagen wird hoffentlich bald wieder möglich. Dann dürfte es voll werden an deutschen Stränden, Seen, Flüssen und Bergen.
Die Erkenntnisse aus der ersten Welle dürften auch für die zweite gelten: Der Tagestourismus nahm sprunghaft zu, viele entschieden sich auch im letzten Sommer schon dafür, Urlaub in Reichweite der eigenen Haustür zu machen. Deutschlands Campingplätze sind seit Februar über den bevorstehenden Sommer ausgebucht. Auch an den Hotspots ist heute kaum mehr eine Ferienwohnung oder ein Hotelzimmer in der Hauptferienzeit zu bekommen.
Hoffnung für die zweite Reihe
Wer bisher nicht gebucht hat, wird sich nicht automatisch für eine Fernreise oder eine Auslandsreise entscheiden: Profitieren werden davon die Urlaubsregionen in Deutschland, die nicht auf den Plätzen 1-10 der Beliebtheitsskala stehen. Beispiel Mittelgebirge: Auch im Wiehengebirge, im Weserbergland, am Teutoburger Wald und im Sauerland dürfte es diesen Sommer eng werden. Der Gastronomie und Hotellerie sei es von Herzen gegönnt.
Freiraum gefragt
Und weite Landschaften dürften es in der Gunst leichter haben als enge Innenstädte – der Wunsch nach Abstand zu Fremden wird uns vermutlich noch eine Zeitlang begleiten. Das passt gut zum Thema Wanderurlaub durch sonst eher menschenleere Regionen wie die Lüneburger Heide, die Eifel oder die Rhön.
Viel in Bewegung
Wer kann wird die Gelegenheit nutzen, mehr als nur ein Ziel zu besuchen: Experten erwarten einen Run auf Fahrradurlaub und Wassersport. Aber auch das Autowandern erwartet eine Renaissance – wer nicht vorbuchen will, wird mehrere Quartiere anfahren müssen, bis Betten frei sind. Es wird vermutlich auf vielen Verkehrswegen voll.
Neue Freunde gewinnen
Bleibt am Ende nur die Hoffnung, dass die Pandemie den deutschen Gastgebern die Chance bietet Freunde fürs Leben zu gewinnen. Die Tatsache, dass das Durchschnittsalter der Reisenden demografiebedingt weiter steigt, erhöht die Chancen auf einen länger anhaltenden Boom des Urlaubs in Deutschland.
Autor:
Unternehmen OWL – Bild © Jürgen Fälchle – adobe stock