Preise für Immobilien steigen weiter zweistellig

Immobilien

Wer eine Immobilie erwerben will, sollte nicht darauf hoffen, dass in Zukunft mehr oder preiswertere Objekte auf den Markt kommen. Im abgelaufenen Jahr 2020 sind die Preise für Wohnimmobilien im Geschäftsgebiet der Volksbank Herford-Mindener Land erneut um 9 bis 15 Prozent angestiegen.

Der Markt für Immobilien ist – abgesehen von einigen Nischen – aktuell ein reiner Verkäufermarkt. Die Nachfrage ist dank extrem niedriger Zinsen und einem hohen Interesse vieler junger Menschen an „Betongold“ riesig, das Angebot gefühlt klein bis nicht vorhanden.

Verkäufe für rund eine Mrd. Euro

Die Grundstücksmarktberichte 2021 der Gutachterausschüsse bei den Kreisen und der Stadt Minden unterscheiden sich nur in Nuancen: In der Stadt Minden wurden 2020 Grundstücke in einem Gesamtwert von gut 220 Mio. Euro umgesetzt. Die Zahl der Fälle stieg leicht um drei Prozent auf 916, die Fläche stieg um 19,1 Prozent, der Geldumsatz um 28,5 Prozent. In den anderen Kommunen des Kreises wurden 2020 knapp 3.000 Immobilien und Grundstücke verkauft. Tendenz auch hier: die Fläche nimmt ab, der Geldumsatz steigt. Auch im Kreis Herford wechselten knapp 3.000 Grundstücke im Jahr 2020 die Besitzer (+7%); die Fläche nahm um 27% auf 388 Hektar ab, der Geldumsatz stieg um 6% auf gut 580 Mio. Euro. Damit wechselten im Geschäftsgebiet der Volksbank im Jahr 2020 Immobilien im Wert von rund 1 Mrd. Euro die Besitzer.

Berichte beschreiben nur das Angebot

Land- und forstwirtschaftliche Flächen spielen volumenmäßig in den Grundstücksmarktberichten der drei Gutachterausschüsse eine untergeordnete Rolle. Die Zahlen beschreiben ein mikrobisch kleines Angebot, nicht aber die hohe Nachfrage. Letzteres gilt auch für die anderen Grundstücksklassen: Zwar sind die Zahl der Verkäufe in allen drei Berichten um 7 (Minden und Kreis Herford) bis knapp 12 Prozent (Kreis Mi-Lü) angestiegen, die gefühlt deutlich höher gestiegene Nachfrage können die Berichte jedoch nicht abbilden.

Innenstadtlagen besonders gefragt

Wohnimmobilien werden weiter teurer: In Minden kosteten Einfamilienhäuser über 15 Prozent mehr als im Vorjahr, kreisweit waren es noch über 12 Prozent Zuwachs. Und im Kreis Herford stiegen die Verkaufspreise um 9 Prozent. Bei den Eigentumswohnungen sah es nicht viel anders aus, teilweise wurden für gebrauchte mehr bezahlt als für neu gebaute. Besonders gefragt sind Innenstadtlagen. Wer erwartet hatte, dass die Corona-Pandemie Einfluss auf den Immobilienmarkt haben könnte, sah sich getäuscht. Alles was in den ersten Lockdown-Wochen 2020 nicht verkauft wurde, war schnell nachgeholt.

Viele suchen auch im Umland

Der Immobilienmarkt in den eher ländlichen Regionen des Geschäftsgebiets steht nicht zuletzt unter dem Einfluss benachbarter Großstädte. Von dort flüchten gerade jene, die sich Häuser über 600.000 oder Wohnungen über 300.000 Euro nicht mehr leisten können oder wollen. Die Kaufinteressenten weiten ihre Suche in das Umland der Großstädte aus. Experten rechnen für 2021 mit keiner Entspannung des Marktes: die Nachfrage bleibt hoch, das Angebot an gebrauchten wie neuen Immobilien wird eher klein bleiben.

Download PDF: Grundstückmarktbericht für den Kreis Herford 2021

Download PDF: Grundstückmarktbericht für den Kreis Minden-Lübbecke 2021

Download PDF: Grundstücksmarktbericht für die Stadt Minden 2021

Alle Marktdaten online: Datenbank BORIS.NRW


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