10 Tipps für Grün im Gewerbegebiet

Wildblumenwiese im Sommer

In den ersten Bundesländern, Bremen und Baden-Württemberg, sind sie bereits verboten. In Bayern können jetzt die Gemeinden über die Bebauungspläne entscheiden, wie die Gärten zu gestalten sind. Die Warnrufe der Umweltaktivisten und der Bienenfreunde tragen erste Früchte: Unnütz versiegelte Flächen und Schottergärten stehen auf dem gesellschaftsmoralischen Index.

Von der Ächtung der Schottergärten sind auch Unternehmen betroffen, die in den letzten Jahrzehnten neu gebaut und deshalb nicht selten Steingärten angelegt haben. Die Gründe dafür lagen auf der Hand: Senkung der Immobilienbetriebskosten durch den dauerhaften Wegfall aufwändiger Gartenpflege. Heute stellt sich die Frage, ob es zu den Steinwüsten Alternativen gibt. Hier kommen die besten 10 Tipps:

  1. Gut planen. Die Umgestaltung Ihres Firmengeländes ist nur ein Projekt wie jedes andere auch. Finden Sie intern jemanden, der sich den Hut aufsetzt. Und lassen Sie sich von in Renaturierung erfahrenen Galabauern Konzepte und Kostenvoranschläge vorlegen. Auch heimische Imker und Vogelfreunde geben gerne Rat.
  2. Zeit nehmen. Echte Gärten sind – im Gegensatz zu den Schotterhalden – nichts, was in wenigen Tagen entsteht. Vielleicht nehmen Sie sich besonders große Flächen auch mehrere Jahre Zeit, ihr Grundstück nach und nach neu zu gestalten.
  3. Chancen erkennen. Sie arbeiten an der Nachhaltigkeit Ihres Unternehmens und haben schon vieles ausgeschöpft was auf der Hand liegt? Machen Sie die Wiederbegrünung zu ihrem Vorzeigeobjekt der nächsten Jahre.
  4. Bewässerung mitdenken. Sicher gibt es auch Konzepte mit Pflanzen, die selbst auf Steinen wachsen würden. Gehen Sie davon aus, dass die nächsten Sommer wieder heiß werden. Anspruchsvollere Pflanzen brachen dann eine Bewässerung, deshalb: bei der Planung nicht vergessen.
  5. Standortbedingungen beachten. Diesen Gartengrundsatz kann man nicht hoch genug schätzen. Nicht jede Pflanze wächst überall. Sie haben unterschiedliche Ansprüche an Licht, Wärme, Wasser und Bodenqualität. Eine sonnenliebende Staude wird im Schatten verkümmern – und umgekehrt. Lassen Sie sich gut beraten.
  6. Heimische Pflanzen bevorzugen. Vieles, was besonders schön aussieht, gehört in unsere westfälischen Breiten nicht hin: Achten Sie bei der Planung auch darauf, welche Pflanzen unseren heimischen Tierarten besonders nützlich sind.
  7. Lebensräume anlegen. Denken sie vor allem an alles, was kreucht und fleucht. Denn der Schutz der Artenvielfalt ist ein wichtiger Grundstein für die Anlage wertvoller Gärten. Bäume, Sträucher und Hecken nicht vergessen.
  8. Der Natur Raum lassen. Ein Garten ist kein Wohnzimmer, zu viel Ordnung behindert eher die Entwicklung der Pflanzen. Warum nicht eine Wiese lassen, das nur ein oder zwei Mal im Jahr gemäht wird und auf dem Wildkräuter wachsen dürfen? Solche „wilden“ Ecken sind für die Natur sehr wertvoll, weil Insekten und Vögel dort Nahrung und Verstecke finden.
  9. Laden Sie zum Verweilen ein. Die größte Freude ist, wenn Insekten, Kleinlebewesen und Vögel wieder den Firmengarten in Beschlag nehmen. Stellen Sie eine Ruhebank (oder mehrere) mitten hinein. Laden Sie Mitarbeitende, Kunden und Lieferanten zum Verweilen ein. Vielleicht erklären Sie auf einem kleinen Schild, warum und wie sie es gemacht haben.
  10. Übertragen Sie Ihre Erfahrungen. Wenn Sie Ihr Firmengelände renaturiert haben, sollte danach spätestens der Privatgarten folgen. Denn die Verantwortung der Unternehmerinnen und Unternehmer hört ja nicht am Firmentor auf; ein gutes Vorbild kann man auch in seiner privaten Nachbarschaft sein.

„Der Neid sieht nur den Garten. Aber nicht den Spaten.“ stand auf einem Sprücheschild in des Nachbarn Partykeller. Deshalb: Tun Sie Gutes und reden Sie darüber. Denn ein naturnaher Umbau ihres Firmengeländes ist ein wichtiger Baustein dafür, wie ihr Unternehmen von Kunden, Lieferanten, Nachbarn und Mitarbeitenden wahrgenommen wird.


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Petra Ballhause – adobe stock