Respekt vor schweren Landmaschinen

Schwerer Trecker

Bedingt durch die zunehmende Konzentration und den Zwang zur laufenden Effizienzsteigerung werden die Landmaschinen immer noch größer, stärker und schneller.

Was die Bauern beim Fahren freut, lehrt manche Autofahrer das Fürchten. Gerade in den Städten wird es schon mal eng, wenn einem ein Schlepper entgegenkommt.

Landwirtschaftliches Gerät ist den Statistikern zufolge nur zu 0,6 Prozent an Verkehrsunfällen beteiligt. Aber wenn, dann geht es meist schlimm aus, denn Zusammenstöße mit Trecker & Co. enden überdurchschnittlich oft mit schweren Personenschäden. Die Anteile getöteter oder schwer verletzter Personen liegen ungefähr doppelt so hoch wie die Zahl der Landmaschinenunfälle.

Abbiegeunfall typisch

Die häufigste Unfallform ist der Abbiegeunfall. Schuld sind nicht selten Motorrad- oder auch Pkw-Fahrer, die versuchen, mit Vollgas eine ganze Schlange Autos zu überholen, an deren Spitze ein Mähdrescher oder ein Traktor fährt. Wenn diese dann links abbiegen, ist es geschehen. Kritisch ist auch, wenn Landmaschinen aus Hofausfahrten oder Feldwegen auf Landstraßen einbiegen und andere Kraftfahrer deren Trägheit übersehen. Zwei Drittel aller Unfälle passieren außerorts, 85 Prozent am Tag. Und oft bei bestem Wetter – genau jenem, wenn Erntemaschinen und Motorräder gleichzeitig unterwegs sind.

Ablenkung Hauptursache

Ungewöhnlich auch: Viele Unfallbeteiligte sind deutlich jünger oder deutlich älter als der Durchschnitt. Und zwar auf beiden Seiten. Das begründet auch die eigentlichen Fehler: Ablenkung, mangelnde Vorausschau und fehlendes Einfühlungsvermögen in das Handeln der anderen. Bleibt eigentlich nur, sowohl die Motorrad- und Pkw-Fahrer wie auch die Lenker großer Landmaschinen immer wieder daran zu erinnern, dass sie einen höheren Unfallrisiko ausgesetzt sind, wenn sich ihre Wege kreuzen.


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Alexey Zarodov – adobe stock