Als hätten Unternehmerinnen in diesen Tagen nicht genug um die Ohren mit schwächelnden Lieferketten steigenden Kosten und anhaltendem Fachkräftemangel? Auch die Arbeitswelt wird sich im neuen Jahr weiter verändern. Wir haben uns auf die Suche nach den Trends des Jahres begeben.
- Wahl des Arbeitsorts: Kein Zurück nach der Zeitenwende
Corona hat uns dazu gezwungen, so viele Arbeitsplätze wie möglich ins Home-Office zu verlegen. Viele kamen freiwillig nach wenigen Wochen zurück ins Büro, andere wollen auch künftig lieber daheimbleiben. Wegen letzterer macht es wenig Sinn, jetzt wieder die volle Präsenz einzufordern. Hybride Modelle werden gerade jene begeistern, die einen weiten und damit teuren Arbeitsweg haben. Oder auch jene, die hin und wieder kranke Kinder daheim betreuen müssen. Es dürfte sich lohnen: Gerade die selbstbewussten Jungen honorieren Flexibilität mit Treue.
- Mehr Lernen bleibt Pflicht
„Upskilling“ heißt es neudeutsch, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Neues lernen sollen. Das ist in diesen Tagen, wo viele neue Software und Systeme endlich die Produktivität und damit die Effizienz steigern sollen, besonders wichtig: denn in der Krise blieb vieles liegen, auch die Schulungen und Trainings. Sinn macht nach Ansicht von Experten auch, mal wieder an den Softskills des Teams zu arbeiten, also daran, wie sie miteinander umgehen.
- Bewerber achten auf Benefits
Wie zu erwarten, haben in den vergangenen Jahren immer mehr Arbeitgeber darüber nachgedacht, womit sie neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen und verfügbare Kräfte binden können. Die Kreativität des Einzelnen hat die Spiegelstrichlisten der Goodies und Angebote immer länger werden lassen. Jetzt, in 2023 geht es zum einen um die Konsolidierung bestehender Angebote. Aber auch darum, darüber nachzudenken, ob man in diesem oder nächstem Jahr nicht noch eine Schüppe drauflegen kann. Nutzen ist gefragt: Gerade jungen, gut ausgebildeten Bewerbern drückt der Schuh am meisten bei der Kinderbetreuung, die älteren fixieren sich zunehmend auf ihre Gesunderhaltung.
- Geschlechter gleich bezahlen
Arbeitgeber, denen die Einstellung junger Frauen besonders wichtig ist, sollten den Mut haben, beim „Equal Payment“ einen Schritt nach vorne zu wagen. Was spricht dagegen, dass Frauen die gleichen Gehälter bekommen wie Männer? Zeit, dass mal jemand wagt, in Sachen Gehaltstransparenz die ersten Schritte zu gehen. Ihr Mut wird nicht nur die Frauen begeistern!
- Depression erwarten und mildern
Zu guter Letzt geht es darum, sich auf das vorzubereiten, was ziemlich sicher kommt: Und das heißt Nullwachstum oder auch Minuswachstum. Wenn es ausnahmsweise mal nicht voran geht, löst das bei vielen Menschen Ängste aus. Und das nicht nur bei den Chefs, sondern auch bei vielen Führungskräften, Angestellten und Arbeitern, die in solchen Zeiten um Ihren Job bangen. Deshalb: Seien Sie achtsam, setzen Sie keine falschen Signale, spielen sie nicht mit der Furcht einzelner. Sonst suchen die sich schneller etwas Neues, als Sie gucken können.
In diesem Sinne: Munter bleiben und Ärmel hochgekrempelt lassen!
Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © ADFS – adobe stock