Aura ist Jugendwort des Jahres 2024

Teenagers

Die Wahl zum Jugendwort des Jahres erfreut sich seit 2008 großer Beliebtheit in Deutschland. Jedes Jahr wählen Jugendliche und andere Interessierte ein Wort, das die Trends und Sprachkultur der jungen Generation widerspiegelt. Die Aktion des Langenscheidt-Verlags hat sich zu einer festen Institution entwickelt, die nicht nur die Jugendsprache sichtbar macht, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Themen und Trends aufgreift.

Hintergrund der Wahl

Die Wahl zum Jugendwort des Jahres wurde ins Leben gerufen, um die kreativen Ausdrucksweisen der Jugend hervorzuheben und in die breitere Öffentlichkeit zu tragen. Von Anfang an ging es dabei auch darum, ein Lexikon der Jugendsprache zu pflegen. Seit dem Neustart 2020 nach einer kurzen Unterbrechung, kann jeder – unabhängig vom Alter – online Vorschläge einreichen und für die Jugendwörter abstimmen. In mehreren Abstimmungsrunden wird das Wort des Jahres gekürt, wobei in der letzten Runde eine Jury das Siegerwort bestimmt

Wer wählt das Jugendwort?

Die Wahl wird heute durch eine Mischung aus öffentlichem Voting und einer Expertenjury durchgeführt. Jugendliche sind aktiv in den Auswahlprozess eingebunden, was der Authentizität der Wahl zugutekommt. Die breite Öffentlichkeit kann über eine Plattform des Langenscheidt-Verlags Vorschläge machen, die dann in einem Online-Voting bewertet werden. Eine Jury, die aus Sprachwissenschaftlern, Medienexperten und jungen Vertretern besteht, trifft letztlich die finale Entscheidung.

Jugendwort des Jahres 2024: „Aura“

Das Jugendwort des Jahres 2024 lautet „Aura“. In der Jugendsprache bezieht sich „Aura“ auf die Ausstrahlung oder das Charisma einer Person. Oft wird der Begriff humorvoll verwendet, um jemanden zu beschreiben, der eine besondere, manchmal überzogene Präsenz oder Energie besitzt. Er findet besonders in der Online- und Meme-Kultur Anwendung und kann sowohl positiv als auch ironisch gemeint sein.

Die Plätze zwei und drei

Auf Platz zwei landete „Talahon“, ein Wort arabischen Ursprungs, das eine stereotypische Verhaltensweise beschreibt, besonders im Bezug auf junge Männer mit Migrationshintergrund. Der dritte Platz ging an „Schere“, ein Begriff aus der Gamerszene, der symbolisch für ein Schuldeingeständnis steht.

Jugendwörter der vergangenen Jahre

Ein Rückblick auf die Jugendworte der letzten Jahre zeigt, dass die Wahl häufig von der Popkultur und sozialen Medien geprägt wird:

– 2023: „Goofy“ – für eine tollpatschige oder lustige Person.

– 2022: „Smash“ – Ausdruck für sexuelles Interesse.

– 2021: „Cringe“ – für peinliche oder unangenehme Situationen.

– 2020: „Lost“ – für jemanden, der orientierungslos oder verwirrt ist.

Die Wahl des Jugendwortes zeigt Jahr für Jahr, wie sich Sprache dynamisch entwickelt und an kulturelle Einflüsse anpasst. Sie ist ein Sprachspiel, das nicht immer wörtlich die Art und Weise widerspiegelt, wie Jugendliche sprechen, sondern oft Trends und Zeitgeist einfängt. Dabei entsteht ein buntes Kaleidoskop aus Kreativität, Humor und Gesellschaftskritik.

 

 

 


Autor:
Volksbank in Ostwestfalen – Bild © VadimGuzhva – adobe stock