Environmental Social Governance – Notwendiges Übel oder eine große Chance?

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Die Nachhaltigkeitswelle und mithin das gesamte Thema Environmental Social Governance (ESG) ist definitiv mehr als eine kurzfristige Modeerscheinung. Es ist der Megatrend, der die 2020er Jahre (und vermutlich viele darüber hinaus) maßgeblich prägen wird. Dies bietet naturgemäß einige Schwierigkeiten für Unternehmen, aber eben auch immenses Potenzial und zahlreiche Chancen. Diese gesellschaftlichen und politischen Veränderungen nehmen die Wirtschaft in die Pflicht, aktiv am nachhaltigen Wandel mitzuwirken.

Gemeinsam mit der Creditreform Compliance Services GmbH und der Creditreform Herford & Minden haben wir uns bei einer Infoveranstaltung im Dezember 2022 die Frage gestellt: Environmental Social Governance (ESG) – Notwendiges Übel oder eine große Chance?“. Unser Referent Benjamin Spallek hat den Teilnehmern einen Überblick zu dem Thema gegeben und sensibilisiert.

Nachhaltigkeit ist ein Compliance Thema. Reine Lippenbekenntnisse reichen nicht mehr aus, denn die Wahrnehmung von Umwelt- und Sozialfragen hat sich fundamental gewandelt. Unternehmen, die ihre Verantwortung für die Gesellschaft wahrnehmen, nehmen die Herausforderungen als Chance, die Welt, in der wir leben, positiv zu gestalten.

Die Transformation braucht dabei auch Mut. Angesichts der Bandbreite an Themen ist der vielleicht schwierigste Schritt, überhaupt anzufangen. Der Einbezug von ESG als elementaren Bestandteil in die Unternehmenskultur stellt in aller Regel eine strategische Neuausrichtung dar und erfordert daher neue Denkmuster und Sichtweisen. Die sich aus der ESG-Regulatorik ergebenden Aufgaben sind deutlich zu komplex, um sie mal eben nebenbei zu erledigen. Vielmehr bedarf es zur Compliance gerechten Abarbeitung dieser Anforderungen erheblichen Fachwissens, welches nicht selten extern, z.B. über entsprechende Beratungshäuser, eingekauft werden muss.

Wachstum wird nicht mehr alleine als Gewinnmaximierung definiert. Ökonomische, ökologische und soziale Merkmale tragen gleichermaßen zum Unternehmenserfolg bei und müssen entsprechend berücksichtigt werden. In welchem Maße hängt von verschiedenen Faktoren, z.B. Unternehmenszweck und –größe ab. Somit kann ESG-Compliance direkt zum (wirtschaftlichen) Unternehmenserfolg beitragen. Wichtig ist, sich frühzeitig mit der Thematik auseinanderzusetzen und die damit verbundenen Herausforderungen schrittweise und strukturiert zu adressieren. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

Die größte Chance liegt in dem Megatrend Nachhaltigkeit an sich, weil sich im Rahmen des allgemeinen Umdenkens auch das Verhalten der Marktteilnehmer verändert. Jene agieren immer in verschiedenen Rollen, ob als Konsumenten, als Mitarbeiter oder als Lieferanten und Geschäftspartner. Der Einbezug von ESG in die Unternehmensstrategie verleiht nicht zuletzt ein positives Image und das Unternehmen wird somit attraktiv für neue Zielgruppen, (potentielle) Beschäftigte und Investoren, die sich für nachhaltige Themen interessieren.

Aber auch innerhalb der eigenen Produktionskette entstehen Chancen. Beispielsweise lassen sich in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser sowie Rohstoffeinsatz durch effizientere Maßnahmen Kosteneinsparungen erreichen. Darüber hinaus schont dies im Sinne der Nachhaltigkeit Ressourcen.

Heute können Unternehmen noch einen Wettbewerbsvorteil daraus ziehen, sich nachhaltig aufzustellen. Wenn nicht, sind sie morgen vielleicht schon komplett abgehängt.

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