Nah und Stark: Die neue Volksbank Herford-Mindener Land
Fusion der Volksbanken Bad Oeynhausen-Herford und Mindener Land ist vollzogen
Wenn zwei regionale Genossenschaftsbanken wie die Volksbanken Bad Oeynhausen-Herford und Mindener Land ihren Entschluss verkünden, zusammen in die Zukunft gehen zu wollen, dann haben die Vorstände vorab die Erfolgschancen positiv bewertet und den Weg für die gemeinsame Zukunft vorgedacht. Die Aufsichtsräte als Kontrollgremium wurden informiert und von der Strategie überzeugt. Aber wer entscheidet, ob diese Fusionspläne in die Tat umgesetzt werden können? Nein, nicht der Vorstand und auch nicht der Aufsichtsrat. Diese Entscheidung liegt bei den Mitgliedern bzw. den von ihnen gewählten Vertreter/inne/n. Die jährlichen Vertreterversammlungen tragen als Arbeitsgremium eine große Verantwortung. Sie stimmen jährlich über die Verwendung der Gewinne und die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat ab. Das ist ein wichtiger demokratischer Vorgang, der für viele Vertreter/innen eine gewisse Routine beinhaltet – zumindest in „normalen“ Jahren.
Wenn aber zwei Häuser ihren gemeinsamen Weg im Corona-geprägten Jahr 2020 starten wollen, dann kann von Routine keine Rede mehr sein. Von der Auswahl der Tagungsorte (Schützenhof Herford für die Volksbank Bad Oeynhausen-Herford und Vereinszentrum Möllbergen für die Volksbank Mindener Land) über Maskenpflicht und Abstandsgebot bis hin zur Desinfektion des Rednerpultes nahm die Organisation der Rahmenbedingungen großen Raum ein. Im August 2020 wurden mit all diesen Maßnahmen umfassende Informationen von Vorstand und Aufsichtsrat im persönlichen Austausch ermöglicht. Das abgelaufene Geschäftsjahr wurde beleuchtet (beide Häuser zeigten sich unter den gegebenen Rahmenbedingungen zufrieden), und die Fusionspläne wurden umfassend und nachvollziehbar erläutert. Im Ergebnis stimmten beide Versammlungen mit überwältigenden Mehrheiten von 98 und 100 Prozent für den Zusammenschluss.
Gemeinsam stärker: Der Blick nach vorn
Entsprechend erfreut zeigte sich Peter Scherf, Vorstandssprecher der bisherigen Volksbank Mindener Land, über die Abstimmungsergebnisse: „Aus wirtschaftlicher Stärke heraus können wir Dinge bewegen: für unsere Mitglieder und Kunden, für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für das gesamte Herforder und Mindener Land. Dieser Gedanke hat uns geleitet bei den Bestrebungen zum Zusammenschluss zweier gesunder Unternehmen. Schön, dass unsere Vertreter unserer Argumentation gefolgt sind.“
Andreas Kämmerling, Vorstandssprecher der bisherigen Volksbank Bad Oeynhausen-Herford und der neuen Volksbank Herford-Mindener Land, richtet den Blick nach vorn: „Wir wollen für die Menschen und Unternehmen vor Ort erster finanzieller Ansprechpartner sein und bleiben. Und wir werden auch weiterhin Unterstützer für Bildung, Sport, Kultur und soziale Projekte sein, um die Region für die hier lebenden Menschen voranzubringen. Nicht zu vergessen die Chancen für unsere Mitarbeitenden, die sich in einem größeren Haus ergeben. Dafür steht unser neuer gemeinsamer Slogan ‚Nah und Stark‘: Wir bleiben vor Ort – persönlich, telefonisch oder auf vielen digitalen Wegen.“
Zahlen, Daten, Fakten
Rechtlich wird die Fusion rückwirkend zum 1. Januar 2020 wirksam. Ihren juristischen Sitz hat die Bank in Herford. Das Haus arbeitet mit zwei Verwaltungssitzen, den beiden bisherigen Verwaltungsstandorten an der Werrestraße 67 in Herford und an der Marienstraße 124 in Minden. Die technische Zusammenführung erfolgte am Wochenende 9. bis 11. Oktober 2020.
Vorstandssprecher des neuen Hauses ist Andreas Kämmerling (Herford). Udo Napp (Minden), Oliver Ohm (Herford) und Peter Scherf (Minden) vervollständigen aktuell das Vorstandsteam.
Der neue Aufsichtsrat setzt sich aus 21 Personen zusammen, davon neun Kapitalvertreter aus Bad Oeynhausen-Herford und fünf Kapitalvertreter aus Minden. Aufgrund der Mitarbeiterzahl sind außerdem sieben Mitarbeiter-Vertreter in den Aufsichtsrat zu entsenden. Klaus Kemper (Bad Oeynhausen) soll Vorsitzender des Gremiums werden und Heinrich Meier (Minden) sein Stellvertreter.
Die addierten Zahlen (Stand 31.12.2019):
Kundenanzahl: rd. 157.000
Mitglieder: 81.545
Mitarbeiter: 618
Bankstellen: 49 zzgl. 2 Verwaltungssitze
Bilanzsumme: 3.945 Mio. EUR
Betreutes Kundenkreditvolumen: 2.934 Mio. EUR
Betreutes Kundenanlagevolumen: 4.317 Mio. EUR