Für die meisten Unternehmen ist es ein leidiges, aber wichtiges Thema: der Datenschutz auf der eigenen Unternehmenswebsite. Eine Analyse des Fachverband deutscher Webseiten-Betreiber (FdWB) machte im Frühjahr 2020 deutlich – viele nehmen dieses Thema nicht besonders ernst.
Der FdWB hat im März eine Studie zum Datenschutz und IT-Sicherheit an 2.500 zufällig anhand von Branchenbucheinträgen kleiner und mittlerer Unternehmen ausgewählten Online-Auftritten aus ganz Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass der Datenschutz hier nicht allzu ernst genommen wird. 1.023 Homepages beziehungsweise 41 Prozent der untersuchten Seiten waren demnach fehlerhaft, in einem teils schlechten Zustand und so für Nutzer nicht sicher.
Schwere Mängel
Kein funktionierendes SSL-Verschlüsselungszertifikat hatten 87 Prozent der als mangelhaft eingestuften Seiten. Diese Seiten machten etwa ein Drittel der gesamten Studie aus. Bei 13 Prozent aller Webseiten war keine Datenschutzerklärung vorhanden, auf über 14 Prozent waren die Unternehmensangaben im Impressum ungenügend.
Cookie-Blende oft nicht vorhanden
Bei 160 Seiten waren Hinweise auf Cookies unvollständig oder fehlerhaft, bei noch einmal 16 Prozent der Angebote gab es nicht einmal die Option der Setzung von Cookies zu widersprechen. Auf elf Prozent der Seiten fanden die Tester in den verwendeten Formularen zur Kontaktaufnahme oder Newsletter-Anmeldung ein oder mehrere Mängel.
Vorsicht vor Abmahnungen
Der Fachverband hat nach eigenen Angaben sämtliche betroffenen Betreiber informiert und zum Handeln aufgefordert. Der FdWB empfiehlt aufgrund rechtlicher Stolperfallen eine Zertifizierung nach dem International Website Trust Standard (IWTS). Dabei würden Webseiten auf Sicherheit, das Einhalten von Vorschriften zum Datenschutz, Inhaberschaft sowie Ausweisungspflichten geprüft. Dieses einschlägige Siegel könne auch das Risiko verhindern, abgemahnt zu werden.
Autor:
Unternehmen OWL – Bild © Zerbor – stock.adobe.com