Der Fachkräftemangel wird für viele Branchen die Wachstumsbremse Nr. 1 bleiben. In vielen Berufen scheint der Markt wie leergefegt, in anderen entwickelt sich die Wechselbereitschaft gegen null. Selbst Headhunter und Personalvermittler zucken in einzelnen Branchen nur noch mit den Schultern.
Doch der Markt ist nicht leer. Es gibt in jedem Beruf mehr oder weniger, die auf der Suche nach Alternativen zu ihrem jetzigen Jobs sind. Die Gründe sind vielfältig, Hauptgrund ist Unzufriedenheit mit den aktuellen Arbeitsbedingungen, nicht selten basierend auf einer anhaltenden Überbelastung.
Überlastete suchen
Das lässt die suchenden Arbeitgeber hoffen. Und klar ist, sie müssen mehr bieten, um attraktiver zu sein. Mehr bedeutet nicht automatisch mehr Geld. Sondern die Arbeitsbedingungen müssen besser zu den Bedürfnissen der Menschen passen. So wird der Überlastete eher nach einer Stelle mit reduzierbarer Arbeitszeit schauen. Bieten Sie auch flexible Teilzeitmodelle an?
Neueinsteiger spannend
Spannend sich auch die Neueinsteiger vieler Berufe, die gerade frisch von der Hoch- oder Fachschule kommen oder eben die Ausbildung abgeschlossen haben. Problem: Viele fürchten sich, die Ansprüche ihres ersten Chefs nicht erfüllen zu können. Sinn macht deshalb die Eingangsschwelle tiefer zu legen, damit der Nachwuchs über sie schreiten kann. Das mag in Ingenieurberufen ein vorgeschaltetes Traineeprogramm sein, in anderen Jobs vielleicht eine vier- bis achtwöchige Einführungsphase.
Wiedereinsteiger gewinnen
Angst zu nehmen macht auch Sinn bei den Wiedereinsteigern. Viele Mütter haben eine tolle Qualifikation, nur von dem einstigen Selbstbewusstsein ist nach zwei Kindern nicht mehr viel übrig. Auch hier muss es heißen: Niedrigschwellige Angebote wie Start im Halbtagsjob mit wenig Verantwortung machen.
Tipp: Mehr Stellenangebote
Wer sich in die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Zielgruppen hineindenken auch, versteht sofort, dass für eine freie Stelle auch drei differenzierte Stellenangebote sinnvoll sein können. „Dieser kleine Trick hilft auch, über selbsttätige Website-Crawler wie Google Jobs oder indeed mehr Bewerber zu finden“, weiß Joachim Kummrow, erfahrener HR-Marketer in der Agentur KonText-Kontor. Am Ende geht es immer darum, ob ein Arbeitgeber die Bedürfnisse potenzieller Mitarbeiter besser erfüllen kann als sein Wettbewerb. Aber diese Art von Attraktivität ist noch ein Thema für sich.
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Unternehmen OWL – Bild © Pixel-Shot – adobe stock