Viele Firmen beklagen den Fachkräftemangel lautstark. Doch nur wenige arbeiten an ihrer Attraktivität für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei gibt es viele gute Ansätze. Und auch Unterstützung. Ein Schlüsselwort lautet „Familienfreundlichkeit“.
Familienfreundlichkeit ist einfach erklärt: Hierunter fallen alle Maßnahmen, die Vätern und Müttern die Berufstätigkeit erleichtern. Die Liste ist lang, sie reicht von flexibleren Arbeitszeiten, Unterstützung in Elternzeit über eine verbesserte Wiedereingliederung bis hin zu Eltern-Kind-Arbeitsplätzen und Betriebs-Kitas. Alles aufzuzählen, was möglich und sinnvoll ist, würde den Rahmen sprengen.
Von anderen lernen
Für willige Chefinnen und Chefs gibt es viel Unterstützung, so zum Beispiel die Initiative „Erfolgsfaktor Familie“, die vom Bundesfamilienministerium angestoßen auch in vielen Kreisen lokale Ansprechpartner haben. Die kommen sogar als kostenlose Berater in die Betriebe. Einen ersten Überblick bietet die Website https://www.erfolgsfaktor-familie.de/.
Zielgruppe bestimmt Maßnahmen
Ein gutes Beispiel für konsequent umgesetzte Familienfreundlichkeit sind erste Krankenhäuser, die eigene Betriebs-Kitas mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung betreiben. Das macht viel Sinn, denn die meisten jungen Ärzte, die aus den Unis kommen, sind Frauen. Und deren Fachausbildung dauert so lange, dass sie früher oder später mit einem Kinderwunsch kollidiert.
Auch Großeltern in den Fokus nehmen
Zunehmend wichtig wird auch, dass Arbeitgeber sich darauf einstellen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur Kinder großziehen, sondern im weiteren Verlauf ihrer Berufstätigkeit auch Angehörige daheim pflegen wollen. Nicht zuletzt kann es wichtig sein, die Kinder der Mitarbeiter als potenzielle Auszubildende in den Fokus zu nehmen. Die ersten Unternehmen betreiben bereits Sommercamps für die Kids oder laden zu anderen Events ein.
Besser als der Wettbewerb
Dieses erste Schlaglicht zeigt, dass es viele Wege zu mehr Familienfreundlichkeit gibt. Jetzt geht es nur noch darum, sich auf den Weg zu machen und seinen eigenen Kurs zu finden. Und der muss nicht besser sein als alles, was es da draußen schon gibt. Nur besser als der der nächsten Wettbewerber um die Arbeitskräfte von morgen.
Autor:
Unternehmen OWL – Bild © Stephanie Pratt/prixabay