In vielen Berufen verschieben sich die Geschlechteranteile

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In der Gesamtbevölkerung Deutschlands halten sich die Anteile von Frauen und Männern fast die Waage: 50,7 zu 49,3 Prozent. In der Arbeitswelt gibt es aber noch große Unterschiede. So sind Frauen sind in der IT oder Forschung und Entwicklung nach wie vor unterrepräsentiert, Männer in Körperpflegeberufen oder im Verkauf von Lebensmitteln. Doch das ändert sich zunehmend, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) jüngst mitteilte.

So ist der Frauenanteil in der technischen Forschung und Entwicklung im Jahr 2023 auf 18 Prozent gestiegen. Rund 42 000 Frauen arbeiteten zuletzt in diesem Berufsfeld. Zehn Jahre zuvor waren Frauen mit einem Anteil von 11 Prozent in der technischen Forschung und Entwicklung noch stärker unterrepräsentiert.

Frauenanteil wächst in vielen Berufen

Auch in der Forst- und Jagdwirtschaft sowie in der Landschaftspflege sind Frauen nicht mehr so selten wie vor zehn Jahren. 12.000 Frauen arbeiteten 2023 in der überwiegend von Männern geprägten Berufsgruppe. Das entsprach einem Anteil von 19 Prozent. 2013 hatte der Frauenanteil noch 10 Prozent betragen. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich in der Informatik: Dort machten die rund 64.000 berufstätigen Frauen 2023 einen Anteil von knapp 18 Prozent aus, 2013 hatte ihr Anteil noch bei 14 Prozent gelegen. Bei der Polizei, im Kriminaldienst sowie dem Gerichts- und Justizvollzug arbeiten mittlerweile gut 28 Prozent oder 97.000 Frauen, zehn Jahre zuvor waren es noch knapp 20 Prozent.

Männer entdecken Pflegeberufe

Umgekehrt waren Männer mit einem Anteil von 18 Prozent in Körperpflegeberufen 2023 nicht mehr so unterrepräsentiert wie zehn Jahre zuvor mit 10 Prozent. Rund 56.000 Männer arbeiteten zuletzt in der Körperpflege. In der Altenpflege waren zuletzt 103.000 Männer tätig, ihr Anteil stieg auf 17 Prozent von rund 13 Prozent im Jahr 2013. Die im Verkauf von Lebensmitteln tätigen 72.000 Männer machten zuletzt 23 Prozent ihrer Berufsgruppe aus, zehn Jahre zuvor waren es 14 Prozent. Im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege, Geburtshilfe sowie des Rettungsdienstes stieg der Männeranteil binnen zehn Jahren von 19 auf knapp 23 Prozent. Ihre Zahl lag Ende letzten Jahres bei 295.000.

 


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © DC-Studio – adobe stock