Wenn in den Unternehmen eines den besten Schutz verdient, dann ist es die Liquidität. Und die wird vor allem gefährdet durch Kunden, die nicht oder nicht rechtzeitig zahlen. Der Schutz der eigenen Zahlungsfähigkeit ist für die viele Firmen bereits fester Bestandteil ihres Risikomanagements. Andere können ihre Schutzmechanismen deutlich verbessern. Vor diesem Hintergrund bot die Volksbank Herford-Mindener Land eG jetzt ein Online-Seminar für seine Firmenkunden an. Gäste waren Dirk Markus von Creditreform Herforder & Minden sowie Andreas Nusch und Andreas Graumann von der R+V Versicherung.
Markus warnte davor, die aktuell rückläufigen Insolvenzzahlen als gutes Zeichen zu missdeuten. Corona habe einige Branchen in Zahlungsschwierigkeiten gebracht. Das zeige sich bereits jetzt an einer zunehmenden Dauer, bis Außenstände beglichen werden. Nach spätestens drei Monate sollte jede Rechnung bezahlt sein. Je länger man dem Kunden Zeit lasse, desto größer werde die Ausfallwahrscheinlichkeit und desto teurer werde ein Forderungseinzug auf juristischem Wege. Markus: „Nach der dritten Mahnung kommt nur noch selten Geld.“ Deshalb solle man schon beim zweiten Mal „Letzte Mahnung“ schreiben, das führe am ehesten zum Ziel. Er empfahl den Mittelständlern, die Kreditwürdigkeit jedes neuen Kunden eingehend zu prüfen und auch vor der Annahme eines Auftrags die aktuelle Bonität abzufragen. Bei Zahlungsunwilligen helfe nur ein professionelles Inkasso.
Andreas Nusch und Andreas Graumann berichteten von weiteren Risikofaktoren wie Preissteigerungen oder Lieferengpässen, die die Zahlungsfähigkeit im Mittelstand aktuell und in naher Zukunft eintrüben könnten. Die R+V Versicherung bietet bereits 13.000 Kunden in Deutschland ein leistungsfähiges Abwehrsystem gegen Zahlungsausfälle. Das beginnt mit einer Schadensverhütung durch Kreditprüfung und -überwachung geht weiter über eine Schadensminderung durch Regressmaßnahmen und Inlandsrechtschutz und endet auf einer Entschädigung der offenen Forderung bereits nach zwei Monaten. Der Schutz gegen den Ausfall von Forderungen sei deutlich günstiger, als viele denken. Nusch: „Um 100 Euro Ausfall abzusichern, liegen die aktuellen Kosten bei gerade einmal zwischen 10 bis 30 Cent.“
Der Gastgeber des Online-Seminars, Bereichsleiter Jörg Kemminer, dankte den Referenten für ihre Impulse und empfahl den Firmenkunden der Bank, ihre persönlichen Berater für weitergehende Infos und Kontakte anzusprechen. Die Dienste Inkasso und Forderungsausfallversicherung seien in vielen Branchen erfolgreich genutzte Instrumente, um sein Unternehmen auch vor möglichen Corona-Spätfolgen zu schützen.
Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Volksbank Herford-Mindener Land