Mittelstand ächzt unter Bürokratie und Steuern

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Die Stimmung im deutschen Mittelstand hat sich in diesem Frühjahr zwar insgesamt etwas verbessert, die aktuelle Geschäftslage wurde aber schwächer als vor sechs Monaten beurteilt. Zudem erweist sich die Bürokratiebelastung mittlerweile als größtes Problem für die Unternehmen. Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten Mittelstandsstudie des genossenschaftlichen Bankenverbands BVR und der DZ Bank.

Die anhaltende Konjunkturschwäche hat den Mittelstand stark getroffen: Zeigten sich die mittelständischen Unternehmen in Deutschland in der Vergangenheit bei einzelnen Krisen zumeist gut gerüstet, konnten sie sich der Vielzahl von seit dem Jahr 2020 kurz aufeinander folgenden Krisen nicht mehr entziehen. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Mittelstandsstudie von BVR und DZ BANK. So hat sich etwa die Bewertung der Geschäftslage weiter verschlechtert und die Bilanzqualität der Mittelständler ist auf ihr schwächstes Ergebnis seit der Euro-Schuldenkrise gefallen.

Optimismus nimmt wieder zu

Trotz dieser wenig erfreulichen Entwicklung weisen die Ergebnisse der jüngsten Mittelstandsumfrage auch auf ein Ende des konjunkturellen Tals hin. So fallen mittlerweile die Geschäftserwartungen der mittelständischen Unternehmen für die nächsten sechs Monate nicht länger mehrheitlich pessimistisch aus. Vor sechs Monaten waren die Pessimisten noch deutlich in der Mehrheit.

Bürokratie und Steuerlast drücken

Noch scheint die Zeit für eine endgültige Entwarnung aber nicht gekommen, zumal den mittelständischen Unternehmen mit der Bürokratiebelastung ein weiteres Dauerproblem neben dem Fachkräftemangel erwachsen ist. 82 Prozent der Befragten gaben in diesem Frühjahr an, dass Bürokratie für sie derzeit ein Problemfeld darstellt. Das ist ein neues Allzeit-Hoch. Den Fachkräftemangel identifizieren immer noch drei Viertel der Befragten als Problem. Mehr als der Hälfte bereitet zudem die hohe Steuerbelastung Sorgen. Auch das ist ein neues Allzeit-Hoch.

Politik muss Mittelstand entlasten

Die deutliche Verschlechterung der Bilanzqualität sollte dem Mittelstand nach Ansicht von DZ Bank-Analyst Dr. Claus Niegsch Warnung und Ansporn zugleich sein: eine Warnung vor den immer noch bestehenden Risiken und ein Ansporn, eine konjunkturelle Erholung zur Verbesserung der eigenen Bilanzqualität zu nutzen. Zudem sollte die Politik die Sorgen des Mittelstands ernst nehmen und umfassende Maßnahmen gegen die Bürokratiebelastung, aber auch gegen den Fachkräftemangel und die Steuerbelastung ergreifen.

 


Autor:
Volksbank in Ostwestfalen – Bild © djoromino – adobe stock