Nachhaltigkeitsbericht: schwierig oder einfach?

Nachhaltigkeitsbericht

Nachhaltigkeit sollte ein Grundsatz des unternehmerischen Handelns sein. Ist es in vielen Fällen auch. Doch selten nur ein wichtiger Teil der Strategie. Das soll sich weltweit ändern: Einige Unternehmen sind bereits gesetzlich verpflichtet, ihre Bemühungen in jährlichen Nachhaltigkeitsberichten zu beschreiben; andere werden als Zulieferer der großen Konzerne dazu gedrängt.

Unmittelbar von der Pflicht betroffen sind börsennotierte Unternehmen sowie die großen Banken und Versicherungen. Und zwar über 500 Mitarbeiter, über 40 Mio. Euro Umsatz oder einer Bilanzsumme größer 20 Mio. Euro. In vielen anderen Branchen kommt der Druck von den Kunden. Denn die müssen beim Blick auf die Nachhaltigkeit auch ihre Lieferketten durchleuchten.

Wer sich in das Thema Nachhaltigkeit hineinarbeitet stellt fest, dass es dafür bereits spezialisierte Dienstleister gibt. Und zwar solche, die es kompliziert und teuer machen. Oder auch welche, die mit einfachen Konzepten erste Ziele sicher erreichen helfen. Dritte bieten Ablassmodelle, mit deren Hilfe man eigene Umweltlasten scheinbar simpel wiedergutmachen kann.

Aufbau eines Nachhaltigkeitsteams

Wichtig ist am Anfang, dass man das Thema im eigenen Unternehmen verankert. Zum Beispiel durch eine/n Nachhaltigkeitsbeauftragte/n sowie einen Arbeitskreis von Bereichsleitern, die Beiträge dazu leisten können. Am Anfang steht immer eine Analyse von Daten und Aktivitäten aus der Vergangenheit. Darauf aufsetzend sollte man prüfen, in welchen Bereichen man künftig weiter Gas geben will. So wird daraus Schritt für Schritt eine Strategie.

Nachhaltiges Handeln wird auch gerne mit „Corporate Social Responsibility“ übersetzt, was nichts anderes besagt, dass Unternehmer für ihr Handeln Verantwortung übernehmen – gegenüber ihren Mitarbeitern, Kunden sowieso, aber auch gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt. Diese drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft beschreiben zugleich die Betätigungsfelder jeder Nachhaltigkeitsarbeit.

Konzepte erarbeiten

Wer in das Thema startet, beginnt in der Regel nicht bei Null: Den Verbrauch von Energie, Papier oder Abfall zu reduzieren macht schon lange Sinn, Mitarbeiter auf Bus und Bahn oder das Rad zu setzen auch. Viele – vor allem der familiengeführte Mittelstand – spenden auch in ihrem Umfeld. Deshalb muss oft nur auf die bisherigen Leistungen eine erste Strategie gesetzt werden, um effizient in eine zukunftsfähige Nachhaltigkeitsarbeit zu starten. „Für den, der den Prozess richtig aufsetzt und fest verankert, ist am Ende auch das Berichtswesen kein Hexenwerk mehr“, sagt Joachim Kummrow von der Agentur KonText-Kontor, der Firmen beim Aufbau von CSR-Managementsystemen unterstützt.


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Unternehmen OWL – Bild © stokkete– stock.adobe.com