Bewegungsmangel im Home-Office? Stress bei der Arbeit? Nicht im Handwerk. Das ist das überraschende Ergebnis einer Studie, die die Deutsche Sporthochschule Köln im Auftrag der Krankenkasse IKK classic durchgeführt hat.
Untersucht hat das Team um den Wissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse insgesamt 2.000 Handwerkerinnen und Handwerker. Das Fazit: Wer im Handwerk arbeitet bewegt sich nicht nur mehr als der Durchschnittsdeutsche, er oder sie sind auch sportlich aktiver. „Menschen, die im Handwerk arbeiten, pflegen einen insgesamt gesünderen Lebensstil“, sagt Froböse.
Füreinander einstehen
Für die geistige Gesundheit sorgt eine Besonderheit des Handwerks, der große Zusammenhalt in den überwiegend kleinen Familienunternehmen. 67 Prozent sehen in ihrem Betrieb eine Art zweite Familie. Mehr als die Hälfte der Probanden berichtete, sich auch außerhalb der Arbeitszeit gegenseitig zu unterstützen. Knapp ein Drittel engagiert sich darüber hinaus in einem Ehrenamt.
Freude und Stolz
„Der soziale Rückhalt ist im Handwerk größer als in anderen Berufsfeldern“, war ein Zwischenfazit. Weitere positive Faktoren sind die Freude am Machen. Und der Stolz auf den Beruf. 83 Prozent gaben an, dass sie mit der Berufswahl zufrieden mache, weil sie viel Kontakt zu anderen Menschen hätten und ihre Kreativität ausleben könnten.
Strategien gegen Stress
Gerade einmal die Hälfte der Befragten gab an, im Tagesgeschäft Stress zu empfinden. Doch viele haben Strategien entwickelt, damit umzugehen: „41 Prozent aller Befragten treiben nach der Arbeit noch Sport oder gehen spazieren“, berichteten die Macher der Studie.
Gesundes Essen gefragt
Auch das Ernährungsverhalten wird als eher positiv eingestuft: 90 Prozent der im Handwerk Beschäftigten achteten auf abwechslungsreiches, gesundes Essen. Fast Food käme in dieser Berufsgruppe seltener auf den Tisch als in anderen. Spannend auch: Unter den männlichen Handwerkern finden sich mehr Hobbyköche als in anderen Berufen.
Mehr Lebensqualität
„Die guten Arbeitsbedingungen im Handwerk tragen zu einem besseren subjektiven Wohlbefinden und zu einer höheren empfundenen Lebensqualität bei als beim Durchschnitt der Deutschen“, schlussfolgerte Kai Swoboda, Vize-Vorstandsvorsitzender der IKK.
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Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Syda Productions – adobe stock