Steigende Lebensmittelpreise verändern das Kaufverhalten

Junger Mann beim Shopping probiert ein Hemd im Einzelhandel Discount

Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher passen ihr Einkaufsverhalten mehr und mehr an die steigenden Preise im Lebensmittelbereich an: So beweist der jüngste „Konsummonitor Preise“ des Handelsverbands, dass mehr auf Sonderangebote geachtet und bei bestimmten Produktgruppen eher einmal auf den Kauf verzichtet wird. Zudem bleibt weniger Geld für Non Food wie Bekleidung übrig.

Viele halten Geld zusammen

„Die durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Kriegs in der Ukraine steigenden Lebenshaltungskosten haben schwerwiegende Folgen für das Verbraucherverhalten. Viele halten angesichts der als unsicher empfundenen Zukunftsaussichten ihr Geld lieber zusammen und stehen größeren Einkäufen eher skeptisch gegenüber“, berichtet HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE-Konsummonitor Preise belegt, dass Preissteigerungen von mindestens 94 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten wahrgenommen werden. Dabei liegt die persönlich gefühlte Steigerung deutlich über der tatsächlichen.

Sonderangebote sind gefragt

In der Folge achten 80 Prozent der Befragten beim Lebensmittelkauf stark auf den Preis, selbst in der Gruppe mit monatlichem Haushaltseinkommen über 4.000 Euro sind es noch knapp zwei Drittel. 85 Prozent greifen aktuell verstärkt bei Sonderangeboten zu, in der Einkommensgruppe bis monatlich 2.000 Euro sind es sogar neun von zehn Kunden.

Sparen bei Luxus und Mode

Genth berichtet: „Die Kundinnen und Kunden haben ihre Einkaufsgewohnheiten sehr schnell verändert und schichten ihr Konsumbudget teilweise um. Das bringt für die Handelsunternehmen große Herausforderungen mit sich. Im HDE-Konsummonitor wird deutlich, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher beispielsweise bei Spezialitäten und Delikatessen sowie Spirituosen und Wein derzeit aus finanziellen Gründen eher zurückhaltend zugreifen. Und auch Händler anderer Branchen bekommen die Folgen zu spüren: So schränken sich insgesamt 44 Prozent in anderen Konsumgüterbereichen ein, 31 Prozent bei dem Kauf von Kleidung und immerhin mehr als jeder vierte bei Ausgaben für das Wohnen & Einrichten, Freizeit und Hobby sowie Unterhaltungselektronik.


Autor:
Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © Robert Kneschke – adobe stock