Wie viele Ukraine-Flüchtlinge wollen bleiben und arbeiten?

Seniorin mit Tochter

Die Experten sind sich noch ganz einig: Mehr als eine halbe Million Menschen sind bisher vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen. Aber: Wie lange werden sie bleiben? Und: Sind sie willens und fähig, hier zu arbeiten und so den angespannten Arbeitsmarkt zu entlasten?

Forscher des Instituts für Arbeitsmarkts- und Berufsforschung (IAB) wagten jetzt einen ersten Abgleich. Ergebnis: Viele Menschen aus der Ukraine könnten zeitnah in Berufen unterkommen, in denen es in Deutschland Engpässe gibt. In der ersten Welle sind vor alle junge Frauen mit Kindern und/oder mit Großeltern in Deutschland angekommen. Viele von denen sind hoch qualifiziert, einige werden sicher so schnell wie möglich auf eigenen Beinen stehen wollen. Englisch haben auch in der Ukraine viele junge Menschen gelernt, Deutsch sprechen nur wenige.

Zuerst, so die Untersuchung des IAB, könnte man in vielen akademischen, technischen und medizinischen Berufen auf Entlastung durch ukrainische Flüchtlinge hoffen. Auch im Handwerk könnten Geflüchtete helfen, aber unter den ersten sind nur wenige Männer. Die Mehrzahl ist zur Verteidigung einzogen worden oder ist bei notwendige Arbeiten gefordert.

Bevor man über berufliche Qualifikation oder Umschulungen nachdenke, müsste man sich die Frage stellen, wie viele überhaupt bleiben und sich eine Perspektive aufbauen wollen. Das jedoch werde von der Dauer des Krieges abhängen. An einer zeitnahen sprachlichen Qualifikation haben die IAB-Forscher weniger Zweifel. Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten gezeigt, dass das Niveau der deutschen Sprachkenntnisse mit zunehmender Aufenthaltsdauer schnell steige.

 


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Volksbank Herford-Mindener Land – Bild © missty – adobe stock